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Vermehrung durch Stecklinge

Viele Pflanzen lassen sich über Stecklinge einfach vermehren. Diese Art der Vermehrung hat gegenüber der Samenvermehrung den Vorteil, dass wieder exakt die gleiche Pflanze entsteht. Vor allem bei selbst gewonnenem Saatgut ist nicht immer hundertprozentig klar, ob die sich daraus entwickelnde Pflanze die gleiche Blütenfarbe haben wird. Ein weiterer Vorzug der Stecklingsvermehrung ist, dass die Pflanze schneller gedeiht als aus dem Samenkorn, da der Steckling meist selbst schon so lang wie ein Bleistift ist.

Welche Pflanzen eignen sich dazu?

Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzen, die sich optimal für eine Stecklingszucht eignen. Dazu gehören viele Ziergehölze wie Rosen, Lavendel, Forsythien aber auch manche Küchenkräuter. Sogar Tomaten können auf diese Weise vermehrt werden: Wenn eine größere Tomatenpflanze ausgegeizt wird, können die Geiztriebe wiederum als Stecklinge zu neuen Pflanzen heranwachsen. Denn Stecklingsvermehrung bedeutet nichts anderes, als dass ein Teil von einer Pflanze entnommen und in Erde gesteckt wird.

Der ideale Zeitpunkt

Vorgenommen werden kann die Vermehrung über Stecklinge im Prinzip jederzeit. Allerdings sind Herbst und Frühjahr besonders gut als Startzeitpunkte geeignet. Denn dann haben die Stecklinge optimale Bedingungen, um sich gut entwickeln zu können. Zudem werden im Frühling ohnehin viele Pflanzen zurückgeschnitten. Ein Teil des anfallenden Schnittguts lässt sich dann prima als Material für die Stecklinge weiterverwenden.

Das wird gebraucht

Benötigt wird für diese Aufgabe eine scharfe Gartenschere, Anzuchterde oder anderes lockeres Pflanzsubstrat, Pflanztöpfe bzw. eine freie Stelle in einem Gartenbeet und wenn möglich ein Minigewächshaus oder alte Marmeladengläser. Das Schneiden der Stecklinge ist einfach. Die Stecklinge werden mit einer sauberen, scharfen Gartenschere vom grünen Holz geschnitten und in die frische Erde gesetzt: Fertig ist der Steckling.

So lassen sich Rosen durch Stecklinge vermehren

Das schöne bei Rosen ist, es können auch die verblühten Exemplare aus dem letzten Blumenstrauß zu Stecklingen verarbeitet werden. Was die Länge des Stecklings anbelangt gilt hier als Faustregel: Es sollten mindestens fünf bis sechs Augen zu sehen sein. Als Augen werden bei Rosen die Stellen der Austriebe bezeichnet. Diese finden sich oft in den Blattachseln. Entnommen werden Stecklinge nur von kräftigen und gesunden Pflanzen ohne Auffälligkeiten. Wichtig ist, dass der Steckling später richtig herum in die Erde gesteckt wird. Aus diesem Grund sollten die Stecklinge alle in gleicher Richtung auf dem Arbeitstisch bereit gelegt werden. Bei den Rosen wird die verblühte Blüte abgeschnitten. Bis auf einen Blattaustrieb im oberen Bereich werden alle Blätter entfernt. Rosenstecklinge können auch direkt in ein gut vorbereitetes Gartenbeet gesetzt werden. Gut vorbereitet bedeutet, dass Wildkräuter entfernt und der Boden aufgelockert wurde. Für die Stecklingsvermehrung braucht das Beet nicht gedüngt zu werden. Der Steckling wird bis zur Hälfte in die Erde gesteckt und die Erde leicht angedrückt. Damit um den Steckling herum ein Treibhausklima entstehen kann, braucht nur ein Marmeladenglas darüber gestülpt zu werden. Anschließend ist regelmäßiges Gießen wichtig. Nach einigen Wochen zeigt es sich, ob der Steckling austreibt oder nicht. Das Glas bleibt einige Monate über den Rosenstecklingen, solang, bis der Steckling deutliche Seitentriebe entwickelt hat.

Lavendelstecklinge

Bei Lavendelstecklingen müssen ebenfalls im unteren Bereich die Blätter entfernt werden. Diese Stecklinge können gut in einem Mehrfach-Tray (vom letzten Pflanzeneinkauf) herangezogen werden. Das mit dem Lavendel bestückte Tray oder die einzelnen Pflanztöpfchen sollten in ein Minigewächshaus gestellt werden.
Gießempfehlungen: Das durchlässige Substrat, in dem sich die Stecklinge befinden, sollte stets feucht aber möglichst nie nass sein.

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